Mystery of a Blood Red Rose
Burning like a raging fire
When the day is been torn apart will leave it behind
Mystery of a Blood Red Rose
Future glowing on a pyre
Let the scent of poisonous rose tempt me away
And I will waste no time tonight
And I don’t waste no time at all… Tonight

(Mystery of A Blood Red Rose – Avantasia)

 

 

 

Aber was ist, wenn man die High-Heels nicht tragen will und die Kinderschuhe nicht mehr passen?

Dann zieht man eben das robusteste Paar Schuhe an, das man hat, und feiert seinen 20. Geburtstag auf einem Konzert eben noch einmal!

Wie bereits angekündigt, war ich vergangene Woche ja für ein Wochenende außer Haus. Am letzten Samstag war ich in Fulda auf dem letzten Deutschland-Konzert von „Avantasia“ und ich kann euch sagen:

 

Ich bin so unbeschreiblich froh, dass ich mich getraut habe. Klar, es war nicht mein erstes Konzert überhaupt.

Bisher sahen die Festivals, die ich seit Beginn meiner Magersucht besucht habe, jedoch wie folgt aus: Bloß nicht alleine und bloß nicht allzu lange, damit ich nicht in die unglückliche Situation komme, dass ich nicht zu Hause schlafen kann. Bloß nicht zu weit weg von meinem Alltag mit all den starren Mustern und Sicherheiten vor ungeplanten Überraschungen.

Und dieses Mal? Dieses Mal habe ich mit allen meinen Regeln gebrochen: Ohne Begleitung habe ich mich auf den Weg nach Fulda gemacht – inklusive Übernachtung vor Ort…

 

Ich weiß nicht, was ich alles verpasst hätte, wenn ich wieder den Mut verloren und gekniffen hätte:

Ich hätte vermutlich nicht sechs wundervolle Menschen kennengelernt, mit denen ich noch um 1 Uhr morgens Achtziger-Rock-Lieder in der Hotelbar gesungen hätte.

Ich hätte mich nicht unsterblich in die Altstadt Fuldas verliebt (wir sehen uns wieder!).

Aber vor allem: Ich hätte das geilste Konzert meines Lebens verpasst.

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Dreieinhalb Stunden lang einfach nur „Avantasia“ pur – das war schon kein Konzert mehr, das war einfach nur ein wundervoller, wundervoller Traum. Ich kann es immer noch nicht glauben und immer noch zaubert es mir ein dickes Grinsen ins Gesicht, wenn ich an den Samstagabend denke.

 

Vermutlich lehne ich mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, aber: Ich glaube, dass es nur wenige Bands gibt, die sich live mit dem messen können, was Tobias Sammet und seine Wahnsinnsband auf die Bühne gebracht haben!

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Wenn ihr mehr über das Konzert an sich wissen wollt, lege ich euch meinen Konzertbericht bei „Festivalstalker“ ans Herz!

 

Wahnsinnig gefreut habe ich mich aber auch, als ich nach dem Konzert Jorn Lande, einen der Sänger, treffen und mit ihm auf Norwegisch sprechen konnte. Vermutlich war er ganz schön überrascht, seine Muttersprache so fern ab der Heimat zu hören (aber ich habe ja immer gewusst, dass sich das Lernen irgendwann lohnt).

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Um nun jedoch nicht in endlose Elogen über „Avantasia“ auszuarten, komme ich jetzt endlich auf den Punkt: Für mich war es das schönste Erlebnis seit langem und quasi mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk an mich selbst.

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Vor allem wegen des großartigen, atemberaubenden und unvergleichlichen Konzerts, aber nicht nur:

Reisen verändert uns. Egal, ob dies jetzt die große Weltreise einmal rund um den Globus oder eben der Wochenendtrip in eine andere Stadt ist.

Was diese Reise bei mir verändert hat? Um es mit den Worten von Tobias Sammet selbst zu sagen:

„Once I have been lost in what they told me to believe / Until I felt it burning deep inside to set my spirit free…“ 

Ich glaube, so langsam wird es Zeit für mich aufzubrechen und etwas aus meiner neuen Freiheit zu machen.