Kräuterhexe, Waldläufer… Mein Hobby hat mir bestimmt die Hälfte der kuriosen Spitznamen eingebracht, die ich trage: Denn ich sammele Kräuter, trockne sie und seit zwei Jahren mache ich mittlerweile auch mehr daraus als einfach nur Tee.

Angefangen hatte das Ganze mit der Abschlussarbeit meiner Mutter, einem wahnsinnig spannenden Projekt über „Heilkräuter“. Ich glaube, ich habe noch nie eine Hausarbeit so neugierig verschlungen. Immer wieder habe ich ihr dann von meinen Streifzügen durch Feld und Flur Pflanzen mitgebracht, habe mich aufklären lassen, was genau ich da gepflückt habe und wofür das Kraut gut ist.

Als aber auch schließlich meine Mutter keinen Rat mehr wusste, schlug die Stunde des Erbes meines Großvaters.
Selbst eine heimliche Kräuterfrau hat meine Oma noch viele seiner alten Sachwerke, in denen ich schon viele Nachmittage versunken bin, Texte abgeschrieben und Bilder abgemalt habe. Und so stieß ich auf die hohe Kunst der Kräutermedizin.

Letztes Jahr habe ich meinen ersten Versuch mit einer einfachen Gänseblümchen-Salbe gestartet, bei der ich einfach nur die Blüten direkt in die restlichen Zutaten gegeben habe.

Dieses Jahr werde ich jedoch etwas ambitionierter: Ich habe mein erstes Johanniskraut-Öl angesetzt.

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Bisher kannte und nutzte ich die Pflanze nur als Tee gegen seelische Verstimmungen. Aber wusstet ihr, dass Johanniskraut in Salben gut gegen Sonnenbrand und als Seife hervorragend für die Pflege empfindlicher Haut ist?

Und um Salbe und Seife eben herzustellen, benötigt man einen Öl-Auszug.

 

Dazu pflückt ihr so viel Johanniskraut, bis euer Gefäß bis zum Halse voll mit den gelben Blüten ist. Dann gießt ihr die Flasche mit Olivenöl auf und stellt sie an ein halbschattiges Plätzchen. Jetzt heißt es warten (noch etwas, was mich die Kräutermedizin gelehrt hat – Geduld). „Fertig“ ist euer Öl, wenn es eine rötliche Färbung angenommen hat.

Was dauern kann: Ich hatte die Hoffnung schon beinahe aufgegeben und war mir ziemlich sicher, dass ich die falschen Blüten gepflückt hatte, als sich endlich erste Veränderungen zeigten.

Ende August werde ich dann mit der Verarbeitung des Öls weitermachen. Und halte euch natürlich auf dem Laufenden!

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